Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Horst
Am 19. Juli 1951 wurde die Freiwillige Feuerwehr Horst in der Gastwirtschaft „Kehrwedder“ in Brunsmark auf Anregung des Bürgermeisters G.v.Treuenfels und des Kreisbrandmeisters C.Steenbock gegründet. Unmittelbarer Auslöser war ein Stallbrand in Neu-Horst. Außerdem entstand durch die Aufsiedlung des Gutes Neu-Horst ein Dorf, und die Dorfgemeinschaft hatte nun die Verpflichtung, eine Feuerwehr aufzustellen. Bei ihrer Gründung zählte die FF Horst bereits 21 Mitglieder. Als erster Gemeindewehrführer wurde Georg Lindemann gewählt.
Die ersten Unterkünfte der Wehr waren ein Kuh- und später ein Hühnerstall, bevor man 1956 im ehemaligen Tabaktrockenhaus (Alter Gutshof) ein „richtiges“ Quartier fand. Am 02. Dezember 1978 wurde dann das neue Feuerwehrgerätehaus eingeweiht. Es beherbergt bis heute unsere Wehr und wird zugleich, inzwischen frisch renoviert, als Dorfgemeinschaftshaus genutzt.
Auch die ursprüngliche Ausstattung mit Schutzkleidung, Schläuchen, Spritzen, etc. war, den damaligen Verhältnissen entsprechend, noch ausgesprochen provisorisch. Als „Schutzkleidung“ diente das zivile Arbeitszeug. Lediglich Stahlhelme aus dem Bestand der ehemaligen Wehrmacht, die zu schwarzen Feuerwehrhelmen umgespritzt wurden, standen von Anbeginn ausreichend zur Verfügung. Feuerwehrschutzanzüge mit Sicherheitsschuhwerk, Warnwesten, etc. konnten erst mit Beginn der 80er Jahre den Kameraden nach und nach von der Gemeinde zur Verfügung gestellt werden.
Zunächst wurden die Brände mit einer transportablen Spritze mit VW-Motor, der sog. „ILO-Tragkraftspritze“ auf einem gummibereiften Einachs-Anhänger, gelöscht. 1962 konnte dann der erste Feuerwehrwagen (DKW) angeschafft werden. Er musste allerdings erst von den Kameraden in Eigenleistung zu einem einsatzfähigen Feuerwehrfahrzeug umgebaut werden. Damit hatte die FF Horst als erste Wehr im Amt Herzogtum Lauenburg ein Löschfahrzeug, das diesen Namen verdiente. Am 18.06.1995 wurde dann das jetzige Feuerwehrfahrzeug „TSF-W“ („Tragkraftspritzenfahrzeug mit 500-Liter-Wassertank“) angeschafft.
Zu den Einsätzen der FF Horst in ihrer 60jährigen Dienstzeit zählen die Löschung von etlichen Haus-, Container- und Stallbränden, die Unterstützung bei Einsätzen der Nachbarwehren Brunsmark und Lehmrade sowie diversen technischen Hilfeleistungen (z.B. bei Verkehrsunfällen, Ölspuren oder umgestürzten Bäumen). Besonders hervor zu heben ist der große Brand von 1982, bei dem ein Großteil der Gebäude der Landwirte Mosch, Menck und Beth (Am Wall) abgebrannt sind. Zeitgleich begann dann auch noch ein Brand beim Landwirt Voss (Am Käsel). Durch den Einsatz von insgesamt 9 Wehren an diesem Tag konnte die Ausdehnung auf die jeweiligen Wirtschaftsgebäude verhindert werden. Menschen wurden seinerzeit glücklicherweise nicht verletzt.
Im Jahr 2010 wurde mit diversen anderen Wehren des Kreises Herzogtum Lauenburg die „Jugendfeuerwehr Lauenburgische Seen“ gegründet. Aktuell nehmen vier Jugendliche aus der Gemeinde Horst an den regelmäßigen Übungstagen der Jugendfeuerwehr teil.
Ebenfalls im Jahr 2010 konnten insgesamt drei neue Anwärter für den ehrenamtlichen Dienst als Feuerwehrmann bzw. -frau gewonnen werden. Diese haben im Jahr 2011 ihren dreimonatigen Grundausbildungslehrgang erfolgreich und mit viel Spaß absolviert und wurden im Rahmen der Feierlichkeiten zum 60jährigen Jubiläum als Feuerwehrmann bzw. -frau in die FF Horst aufgenommen.
Im Jahr 2011 hat die FF Horst an der Leistungsbewertung „Roter Hahn“ teilgenommen und erfolgreich den ersten von insgesamt fünf Leistungssternen erhalten. Der Zusammenhalt und der Spaß, der an den Übungsabenden für die Leistungsbewertung herrschte, lässt nur den Schluss zu, dass es nicht der letzte Stern sein wird.
Aktuell zählt die FF Horst 17 aktive, 1 Reserve- und 11 Ehrenmitglieder. Natürlich freuen wir uns über jedes weitere Mitglied, das bei uns ehrenamtlich tätig werden möchte. Bei Interesse kann jeder gerne an einem „Schnupperdienst“ teilnehmen. Wir treffen uns immer am letzten Montag im Monat um 19.30 Uhr am Feuerwehrgerätehaus in Neu-Horst.
Also, hoffentlich „bis bald“ getreu unter dem Motto: „Einer für Alle und Alle für Einen“!
Euer Sven Plewe